Der Tag war lang gewesen, ich war gerade von einem Auftrag zurück und wollte jetzt nur noch Ruhe. So zog ich mich in mein kleines privates Lesezimmer zurück. Hier wurde ich selten gestört, den wen man mich nicht im Schloss antraf war ich hier oder im Garten. Und wen ich nicht im Garten war, wussten sie meisten das ich in meinem Lesezimmer war und nicht gestört werden wollte. Nur wen die Meister und Herrinen mich brauchten, durfte man mich hier aufsuchen. Oder wenige ausgewählte Wachen wie Demetri oder Evelyn. Ja die kleine durfte mich immer stören, den ich hatte sie sehr gerne. Der Anfang mit ihr war schwer gewesen, den sie hatte keinerlei Manieren. Doch nach Monaten harter langer Arbeit mit ihr, war sie nun zahm wie ein Kätzchen und folgte jedem Befehl den man ihr gab. Wärend meiner Reise hatte ich sie vermisst und ich hoffte das sie mich hier fand.
°Ach meine kleine sture Eve, wie ich dich doch vermisse°
Mit diesem Gedanken, strich ich über die Bücherrücken der Bücher und zog dann ein sehr altes aus dem Regal. Eine Originalausgabe von Romeo und Julia, ich setzte mich mit dem Buch auf die Fensterbank und fing an darin zu lesen.

Evelyn, hatte nach einigen Wochen, wenn nicht sogar Monaten, endlich mal wieder den Geruch von Corin in der Nase, und so folgte sie diesem durch das große Schloss. Der Duft zog sie durch mehrere leere alte Flure, bis sie dann endlich vor einer Tür zum stehen kam, denn dort war der Geruch am stärksten. Sie sog diesen langsam ein, und war wahrlich froh, diesen endlich wieder wahrzunehmen.
Eve legte zögerlich ihre schneeweiße Hand an die Klinke, doch zögerte sie wieder und machte klopfe nun doch an. Sie wollte nicht das sich Corin gestört fühlte. Denn erst nach Monaten, konnte sich Evelyn mit ihr verstehen, und das wollte sie sich nicht mit der Vampirin verscherzen. Sie wartete auf eine Antwort, und als diese folgte, betrat sie das Lesezimmer und schloss hinter sich die Tür. Sie lehnte sich dagegen und lächelte Corin ein wenig an, die ein altes Buch in den Händen hielt. Durch die purpurroten Augen blickte Eve zu Corin und lächelte sie wieder an.
"Wie geht es dir?" fragte Eve und neigte ein wenig den Kopf.

Schon nach wenigen Sekunden war ich vollkommen in das Buch versunken. Ich liebte die schreibweise von Shakespeare, nicht so wie die heutigen Bücher, dieses Buch hatte noch eine Seele und war mit der Hand geschrieben worden. Den ich war damals dem Schöpfer selbst begegnet und er schenkte mir dieses Buch. Erst als es an der Türe klopfte und ich den Duft von Eve warnahm schaute ich von dem Buch auf und bat sie herein. Als ich sie dann endlich erblickte legte sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich legte das Buch auf Seite.
"Jetzt wo ich dich sehe geht es mir gut. Komm her zu mir"
Den letzten Worte waren ein leiser Befehl, von dem ich wusste das Eve diesem Folge leisten würde. Noch immer hatte sie etwas Angst vor mir, nun gut ich war auch nicht zimperlich mit ihr umgegangen. Die Stunden in der Folterkammer hatten Eve aber endlich gezeigt das sie endlich lernen musste, wen sie bleiben wollte.

Corin hatte das Buch auf Seite gelegt und so konnte Eve die Worte von ihr hören. Die letzten Worte klangen nach einem leichten Befehl, und so machte sich Eve auf den Weg zu ihr und blieb vor ihr stehen. Ja die Vampirin hatte noch etwas Angst vor Corin, aber nun war sie wie ein zahmes Lämmchen und leistete jedem Befehl den man ihr gab Folge.
Es ging gar nicht anders. Eve wollte nicht von hier verschwinden. Sie war froh das sie an einem solchen Ort wie hier in Volterra gelandet war.
Eve war wirklich sehr erleichtert das man sie nicht schon nach ein paar Fehltritten, von der Erde entfernt hatte. Sie wusste selbst nicht genau woran das lag.
Ihre Gabe konnte man zwar als Nützlich einschätzen, aber sie war dennoch lange nicht so dominat wie andere Fähigkeiten, die sie hier hatten.
Eve stand still schweigend vor Corin und bewuderte das Bucht, welches sie aus der Hand gelegt hatte.

Eve kam auf mich zu und ich zog sie zu mir auf die Fensterbank und sie lies es mit sich machen ohne Widerworte. Das wäre noch vor ein paar Monaten unmöglich gewesen, doch nun war sie zahm und folgte allem was ich oder andere zu ihr sagten. Und das war auch gut so, den so hatte sie sich nun endlich einen Platz in den Rängen der Wache verdient. So schnell konnte sie nun hier nicht mehr weg, ich war wirklich stolz auf mich das ich es geschafft hatte sie zu zähmen.
"Erzähl mir Kleines, was hast du die letzten Tage während meiner Abwesendheit gemacht? Ich hoffe doch du hast dir keinen Ärger eingehandelt das würde mir nicht gefallen auch wen ich Bestrafungen gerne ausführe, bei dir muss das doch nicht sein oder doch?"
Nun war ich doch gespannt, was sie gemacht hatte und ob sie meinen Anweisungen folge geleistet hatte und sich keinen Ärger mir höheren Wachen eingehandelt hatte. Sanft strich ich über ihre Hände und lächelte sie liebevoll an, den so langsam wollte ich ihr die Angst vor mir nehmen, damit ich ihr näher kommen konnte.