

Gelassen lief ich durch die regennassen Straßen und lauschte den Herzschlägen der Menschen, welche sich in ihren Häusern befanden oder in den Kneipen und Bars. Ab und zu kamen mir betrunkene Jugendliche entgegen, die lachend und torkelnd ihre Wege nach Hause suchten. Ich schenkte ihnen keine Beachtung, denn sie waren für mich nichts weiter, als irgendeine Mahlzeit.
Doch im Moment war ich gesättigt, da ich Stunden zuvor jagen war. Weit außerhalb der Stadt in den Wäldern. Menschen waren leichte Beute, wenn sie sich im Wald sicher fühlten.
Mein rotglühender Blick fiel zu dem noch nicht ganz runden Mond hinauf und schätzte ab, wann Vollmond war. Dennoch war auch dieses eher nebensächlich. Ein leises Seufzen entwich meinen Lippen, als ich beschloss nochmals Richtung Stadt zu gehen. Viel zu aufregend war es, hier und dort zu lauschen, zu beobachten, etwas was ich nicht kannte, was befremdlich war. Aber doch hatte ich ein Ziel, welches ich nicht aus den Augen verlieren wollte und durfte.
Nach einigen Stunden war es schon recht langweilig wenn man bedachte, dass im Moment alles so verräterisch ruhig war.
Unbewusst sog ich die Luft tief ein und vernahm einen Geruch. Als meine Sinne die Nuance des Duftes, welches mir entgegen strömte erfassten. Ich war nicht alleine, dass war mir klar, doch war der Duft anders als der eines Menschen. Ganz genau konnte ich mir da keinen Reim draus machen, aber ich würde es noch herausfinden. Sicher war, ich wurde beobachtet.

Ich kam gerade von einem Auftrag zurück nach Volterra und mich nervte es gerade sehr das die Straßen nass waren denn so musste ich gleich mal wieder meine feinen Schuhe putzen aber ok. Als ich an den Stadtmauern ankam, witterte ich einen seltsamen geruch, der mir sehr bekannt vor kam und so lief schnell dort hin. Ich schaute mich etwas um, sah dort nur ein paar Menschen aber dann beobachtete ich einen jungen Mann. Ich blieb in der nähe denn er war defenitiv kein Vampir sondern doch so ein Halbvampir wie Nessie. Aber Aro würde ihn bestimmt gerne haben, denn wer wusste vielleicht hatte er eine Gabe. Also beschloss ich mich ihm zu zeigen, denn nur so konnte ich defenitiv herraus finden ob er eine böse Absicht hatte.


Während ich das ein oder andere beobachtete, vergaß ich nicht, dass mich das selbe Schicksal ereilte, denn auch ich wurde beobachtet. Doch das bringt mich nicht im geringsten aus der Ruhe, eher im Gegenteil. Und solange ich keine große Gefahr verspürte, musterte ich alles weitere. Denn was ich sah, brachte mich doch ein wenig zum nachdenken, denn diese ganzen Kaputzenleute waren ganz gewiss keine Mönche oder dergleichen. Nicht mit ihren roten Augen, ihren blassen Gesichtern. War dies hier der Ort an dem mein sogenannter Vater lebte und in einer gewissen Weise regierte? Früher oder später würde ich es herausfinden, denn umsonst machte ich mir bestimmt nicht die ganze Arbeit einmal um die halbe Welt zu fliegen und mich versteckt zu halten ... Doch dann wendete sich das Blatt, ob im positiven oder negativen wusste ich noch nicht. Aber eines war klar, derjenige der mich beobachtete zeigte sich mir und ich sah ihn musternd an. Er hatte etwas herrisches an sich und würde wohl kaum zum kuschelnden Typen passen, daher fragte ich mich ob ich den ersten Schritt machten sollte oder doch eher zur Abwechslung mal meinen Mund halten? Ich entschied mich dafür aufs ganze zu gehen und quatschte den Typen einfach frei Schnauze an. "Hey ... Scheiss Wetter oder?" Ein kleines schelmisches Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, aber was hätte ich sonst sagen sollen, um halbwegs lebend aus dieser Situation zu kommen.

Sah wie er sich noch etwas umschaute und beobachtete ihn einfach weiter. Mir war klar das ihm die ganzen Wachen von uns hier etwas komisch vorkam aber nur so konnten wir unser Reich schützten, aber ich wusste auch das es ihm aufgefallen war das hier Vampire rumliefen. Ich schaute ihn jetzt mit meinen knall roten Augen an und stand einfach nur still da, denn ich war nicht so der Typ der gerne redete mit fremden. Aber irgentwie hatte er etwas ansich was mir bekannt vor kam, nur konnte ich es nicht so wirklich zu ordnen. Als aber dann der junge Mann zu mir kam, zog ich eine Augenbraue hoch und hörte dann seine frage. "Ja das ist es", sagte ich nur und traute dem Halbvampir nicht wirklich über den Weg. "Woher kommst du Fremder? Und vor allem was willst du hier?", fragte ich ihn jetzt denn ich verspürte gerade auch keine Gefahr von ihm. Nahm dann meine Kaputze ab und bemerkte wie sich zwei niedrige Wachen links sowie rechts von mir stellen. Ich gab ihnen ein kurzes Zeichen das keine Gefahr von dem Fremden aus kam und hoffte sehr das er nicht Böse absichten hatte.


Wie gut das an diesem Punkt, an dem sie sich gerade befanden, nicht allzuviel los war, denn wenn ein Außenstehender die beiden erblicken würden, würde es für ein wenig Aufsehen sorgen. Denn es schien fast so wie in einem der alten Krimis oder wie Frauen gerne sagten in einem Cowboy Film. Zwei Männer die sich gegenüberstanden und keiner wusste er als erstes die Waffe zückte. Doch bei den beiden war es nicht ganz so, zumindest hoffte ich das, auch wenn eine Kugel im Kopf wohl ein schnellerer Tod wäre als das was man noch so mit einem anstellen konnte. Ja, man merkte ich hatte sämtliche Saw Filme gesehen. Der Fremde schien über mich recht interessiert zu sein und stellte die ein oder andere Frage. Zunächst wollte ich ihn doch ein wenig zappeln lassen, denn so schnell würde er mir doch keine Angst machen. Als dann aber zwei andere von seinem Kaliber bei ihm standen, gab ich nach, denn drei gegen einen war dann doch recht unfair. Ich zuckte mit den Schultern und antwortete ihm, sagte dabei ausnahmsweise mal die Wahrheit. "Einen festen Wohnsitz habe ich nicht, ich lebe mal hier mal dort, wo es mir gefällt. Und warum ich hier bin? Ich bin auf der Suche nach meinem sogenannten Vater, der soll sich hier aufhalten, ein gewisser Ciaus." sagte ich und hielt dann mal inne, vielleicht kannte der Fremde ihn ja und ich selbst konnte mir die elende Sucherrei sparen.

Ohja wenn uns hier jetzt Menschen sehen würden, dann müsste ich Heidi bescheid sagen und sie würde sich dann um alles weiteren kümmern. Aber ok ich musste ihm jetzt vertrauen und er musste mir jetzt mal vertrauen. Ich hörte ihm dann genau zu, aber als dann der Name von meinem Meister fiel war ich doch etwas erstaunt gewesen. Eine der niedrigen Wachen flüsterte mir dann ins Ohr das er gerade mit seiner Frau beschäftigt war, aber dies musste ich jetzt leider meinen Meister antuen. Ich holte mein Handy raus und schrieb Meister Caius eine SMS. "Bitte warte hier, ich kenne Caius, er wird gleich kommen", sagte ich nur und jetzt fiel mir auf, das er eine ähnlichkeit mit Meister Caius hatte. "Woher weiß du das es Caius ist der dein Vater sein soll?", fragte ich ihn jetzt und wartete bis Caius hier war, denn dies sollte gerade nicht Aro mitbekommen.


Ich blickte zwischen den dreien vor mir, hin und her. Der junge Mann der das Gespräch führte schien in einer höheren Position zu sein, als die beiden anderen. Aber in welcher in Gottes Namen? Was tat sich da hinter diesen Gemäuern? Ja ich wollte es wissen, aber zu welchem Preis? Daher hielt ich mich mal bedeckt und verhielt mich ruhig, was gar nicht mal so schlecht war. Denn das was nun in meine Ohren trat, war etwas unerwartet für mich. "Tschuldigung, nochmal Bitte. Dieser Caius ist die bekannt? Wow" sagte ich und man konnte es mir wahrlich ansehen das ich doch etwas geplätet war. "Meine Mutter hatte es meinem Onkel gesagt und dieser mir. Lange Geschichte" zu mehr war ich gerade nicht wirklich im Stande, denn just in diesem Moment überfiel mich ein Gefühl in der Magengegend. Und ich wusste nicht mehr ob ich es jetzt gut finden sollte auf meinen Vater zu treffen oder es doch noch ein wenig nach hinten zu schieben. Aber diese Karten waren wohl schon gefallen.

Ich merkte wie der fremde sich ruhig verhielt und genau das wollte ich auch erstmal bis mein Meister kam. "Ja ich kenne Caius", sagte ich nur und hörte seine weiteren Worte. "Ok ich habe Zeit. Wie ist eigentlich dein Name?", fragte ich ihn jetzt und schaute ihm in die Augen. "Seit wann weißt du schon das Caius dein Vater ist?", ich konnte es mir nicht vorstellen das Caius seine Frau Dora, fremd gegangen sei, aber warum sollte der junge Mann mich auch gerade anlügen. Aber ok ich hörte es ja gleich von meinen Meister.


Der junge Mann vor mir, schien trotz seiner herrischen Art, zumindest erscheint mir dies so, doch eine gewisse Grundfreundlichkeit an den Tag zu legen. Denn die Geschichten die man mir erzählte waren nicht gerade die der Friede Freude Eierkuchen Sorte, ganz im Gegenteil. Und mich ließ das dumpfe Gefühl nicht los, dass mein Gegenüber damit was zu tun hatte. Doch blieb mir nichts anderes übrig und somit hielt ich seinem Verhör stand und beantwortete ihm jede Frage, auch wenn ich es im Urin hatte, dass es nicht bei dem einen mal bleiben würde. "Du hast Zeit? Wirklich witztig" murmelte ich leise vor mich hin, wobei er ja doch irgendwie recht hatte, wenn ich es mir recht überlegte. "Ich heiße Lucian" entgegnete ich ihm und nickte ihm zu, denn ob Hand schütteln jetzt solch eine gute Idee wäre wusste ich nicht, denn diese würde ich doch noch gerne was behalten. "Ich weiß es schon eine Weile aber, ich komme erst jetzt dazu ansatzweise nach ihm zu suchen" Ich musste ihm ja nicht mein halbes Leben aufs Mutterbrot schmieren also bekam er nur das Nötigste von mir zu hören.

Ja da hatte er richtig gehört denn eigentlich waren wir gerade nicht sehr freundlich gewesen aber wenn er tatsächlich der Sohn vom Meister war dann musste ich Nett sein denn so waren auch die Regeln gewesen. Und damit ich meinen Kopf nicht verliere tat ich mal so freundlich und würde mir seine Geschichte anhören, denn ich hatte ja echt Zeit gehabt bis der Meister kam. Merkte auch wie er mein Verhör stand hielt und das zeigte mir das er vielleicht doch der Sohn von Caius war, denn jeder von uns Volturi musste einem Verhör standhalten, denn andere Vampire konnten dies nicht. Als ich seinen leise Worte hörte, grinste ich leicht un schaute kurz die niedrigen Wachen an, die sich auch gleich etwas von mir entfernten, denn ich war defenitiv nicht in Gefahr gewesen. "Hallo Lucian ... Mein Name ist Demetri", stellte ich mich kurz vor und schaute ihm wieder in die Augen. Als ich dann seine Worte hörte, nickte ich immer wieder zwischen durch und wunderte mich warum er schon nicht früher hier in Volterra war. "Und warum kommst du erst jetzt Lucian?? Ich meine du hättest ja schon früher hier sein können, dann wüsstest du jetzt wie dein Vater ist".


Einem Verhör standhalten hin oder her, dass würde ich schon irgendwie schaffen, denn es konnte nicht schlimmer sein, als das Leben, welches ich die ganze Zeit geführt hatte. Auch wenn die Geschichten rund um Volterra nicht die schönten waren, so konnte er mit seiner Geschichte mithalten, aber dennoch zog er die Freiheit vor, dass würde sein Gegenüber auch noch bemerken. Als dieser sich ihm dann auch vorstellte, nickte ich ihm wieder zu. "Freut mich" entgegnete ich ihm nur, auch wenn es was befremdliches an sich hatte, schliesslich lernten sie sich nicht unter normalen Umständen kennen. Bei seinen weiteren Fragen zuckte ich nur mit den Schultern, dass ein oder andere mal schüttelte ich nur leicht mit dem Kopf. Doch das Augenverdrehen hatte ich mir verkniffen. Denn Demetri konnte nichts gegen seine Unwissenheit, so sehr es mich selbst auch nervte darüber zu reden. "Ich war verhindert, im Sinne von gefangen sein und bin jetzt erst in der Lage meine Freiheit auszukosten und Antworten zu bekommen." So war es, auch wenn es wieder nur ein kleines bisschen der Wahrheit war, die sich im Allgemeinen als mein Leben schimpfte.

Mit schnellen Schritten durchquerte ich die Korridore des Schlosses und machte mir währenddessen Gedanken. Ich war meiner Gemahlin fast nie untreu gewesen - nur ein Mal in 3500 Jahren Ehe. Vor etwa elf Jahren während eines Auftrages. Selbst für eine Menschenfrau war sie schön gewesen und da war ich schwach geworden. Konnte es sein? Hatte ich damals in einer einzigen Nacht einen Sohn gezeugt? Ich presste unmerklich die Lippen zusammen, setzte meine stets selbstbeherrschte Miene auf und verließ dann das Schloss in Richtung Stadtmauer. Ich folgte den Gerüchen, bis ich endlich auf Demetri stieß - er befand sich in Begleitung zweier niederer Wachen - ihnen gegenüber stand ein blondhaariger junger Mann.
"Bericht" befahl ich knapp, während ich ihn musterte. Konnte das wirklich sein? Eine gewisse Ähnlichkeit war nicht zu leugnen.

Ich beobachtete nur noch den Sohn vom Meister und war schon sehr auf die reagtion vom Meister. Ich witterte dann meinen Meister und befahl die Wachen das sie sich noch ein stückchen von mir entfernen sollen. Als ich dann meinen Meister sah, verbeugte ich mich und hörte seine Worte. "Meister Caius, ich habe den Fremden gewittert, ihn dann beobachtet aber von ihm kam keine Gefahr, also habe ich mich zu erkennen gegeben. Und dann hat er mich gefragt ob ich sie kenne, weil er wahrscheinlich ihr Sohn ist und darauf hin habe ich ihnen die SMS geschrieben Meister Caius", berichtete ich meinen Meister und stellte mich still hin.


Demetri schienen meine Auskünfte fürs erste zu reichen, denn es kamen keine neuen Fragen hinzu. Doch dieser Fakt machte mir gerade etwas mißtrauisch, denn so verlief das Gespräch in eine ganz andere Richtung. Doch warum nur? Meine Neugier war geweckt oder auch nicht? Denn es dauerte nicht lange, da verriet Demetri´s Miene, dass sich jetzt einiges ändern würde. Die anderen beiden niederen Wachen machten sich noch ein bisschen weiter aus dem Staub als der junge Fremde ihm den Befehl erteilte und nun wie aus Geisterhand, waren wir nicht mehr nur zu viert, nein wir waren zu fünft. Der neudazugekommene Fremde schien ein wenig genervt oder gar bösartig zu sein oder war er einfach nur nicht sonderlich Kommunikativ? °Sehr freundlich der Gute° dachte ich mir nur und hörte nun Demetri zu und als ich den Namen Caius vernahm, zog ich eine Augenbraue nach oben. Das da sollte mein Vater sein? Okay, eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht zu leugnen, aber das mit der Freundlichkeit und so hatte ich dann gewiss nicht von ihm. Oder täuschte ich mich schon wieder?


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