So etwas wie hier war mir noch nie geschehen. Ich hatte tatsächlich Sympathie für eine Wölfin, für eine große Wölfin... Das sie kleiner war wie ihre Artgenossen, konnte ich ja nicht wissen, für mich war sie schon riesig.
Was machte sie denn jetzt? Das konnte ich nicht so recht glauben, ich rieb meine Augen um mir sicher zu sein das ich nicht träumte. Nein, ich träumte nicht, aus dem Wolf der eben noch vor mir war wurde eine junge, hübsche Frau. "Wie geht das?" fragte ich und man konnte hören das ich ziemlich verwirrt war. Als Wölfin gefiel sie mir ja schon, und jetzt wo sie die Gestalt wie ich hatte gefiel sie mir noch besser. "Wie heißt du? Und wie funktioniert das, das du Wolf und Mensch in einem Körper bist?" sie hatte mich für sich gewonnen und ich war wirklich neugierig.

Meine Arme schlossen sich um meine Beine. Schließlich hatte ich nicht sonderlich viele Klamotten hei mir.
"Ich bin eine Gestaltenwandlerin", sagte ich leise und sah ihn an. "Mein Name ist Leah Clearwater." Es war mir eigentlich egal, dass ich so vor ihm saß. "Meine Art beschützt unseren Stamm. Deshalb verwandeln wir uns in Wölfe." Es war komisch, dass ich mich so plötzlich geprägt hatte. Dennoch wollte ich dieses Gefühl nicht mehr vermissen.

Das war mir eigentlich egal ob sie viel oder wenig Kleidung anhatte, ich wollte sie darauf nicht reduzieren und ihre Worte verhalfen mir dabei, dies besser zu verstehen. "Ich heiße Jaiden Dexter und ich bin ein Halbwesen." jetzt stellte ich mich auch vor und ja man konnte ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen erkennen. "Darum wusstest du auch das ich hier bin? Und deshalb warst du auch so schnell hier?" fragte ich zunächst und mir brannte noch immer eine Frage auf der Seele. "Wenn ihr den Stamm beschützt, was auch immer euer Stamm ist, dann sind wir, also ich als Halbwesen und andere Vampire eure Feinde?" ich kam einfach nicht auf den Punkt und kratzte mir am Kopf. "Warum hast du mich eben nicht getötet als ich unter dir auf dem Boden lag?" hätte doch eigentlich logisch sein müssen wenn sie eine Art Beschützerin war und ich ein natürlicher Feind..

Mein Blick blieb auf ihm liegen und ich nickte. "Ja, ich habe dich gerochen und ich wusste, was du bist", sagte ich leise und rückte etwas auf ihn zu.
"Ich bin eine Quileute. Ja, wir schützen unsere Menschen vor den kalten Wesen. Schon seit langer Zeit verwandeln wir uns in Wölfe. Immer dann, wenn einer von euch in der Nähe ist, verwandeln sich junge Männer in, die das Gen geerbt haben in Wölfe, die größer, schneller und stärker als normale Wölfe sind." Das war die Kurzfassung unserer Geschichte. "Ich konnte es nicht und werden es auch nie können. Du bist mein Gegenstück. Seit dem ersten Blick, bin ich geprägt."

"Okay, dann hast du ein wirklich feines Gespür." das war auch nur logisch denn wie sonst sollten sie ihre Feinde schnell erkennen und in die Flucht schlagen oder gar töten?!
Während sie sprach lauschte ich einfach dem Klang ihrer Stimme und neigte meinen Kopf zur Seite. Ich hörte ihr gerne zu und zwischendrin musste ich einfach schmunzeln. Als sie noch auf vier Pfoten vor mir saß oder auch stand, mochte ich sie ja schon und jetzt wo sie in menschlicher gestalt vor neben mir saß war es schon mehr als nur mögen. Aber was es war konnte ich mir noch nicht erklären und ihre Worte klärten mich da auch nicht so wirklich auf, denn ich verstand nur Bahnhof. "Ich bin den Gegenstück? Was heißt geprägt?" fragte ich neugierig und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. "Hat es damit zutun, das ich dich mag, oder sogar mehr als das?" fügte ich dann noch hinzu und ich würde bald meinen, das es wie liebe auf den ersten blick war, obwohl ich das nicht beurteilen konnte da mir das noch nie passiert war.

Leicht nickte ich nur. Sein Schmunzeln machte mich glücklicher als alles andere. Wieder konnte ich dies bejahen. "Eine Prägung ist etwas, was uns Wölfen passiert. Wenn wir auf jemanden treffen, der unser Gegenstück ist, reicht ein Blick. Wir sehen demjenigen in die Augen und alles andere auf dieser Welt ist egal. Es geht weit über die Liebe hinaus. Es ist für den Wolf so, als würde sich die Welt nur noch um die Prägung drehen. Man will diese Person immer in seiner Nähe haben und sie vor allem dieser Welt beschützen. Das gesamte Rudel ist auf den Schutz dieser Person gepolt."

Jetzt war ich derjenige der ein Stück näher zu ihr rutschte. Meine Beine waren nun auch an meinen Körper gezogen und ich legte den Kopf auf die Knie. Eigentlich war es ja wirklich faszinierend was es mit der Prägung auf sich hatte, aber für mich war es trotz der Gefühle die mich langsam mehr und mehr überkamen, noch sehr komisch. Aber missen wollte ich es auch nicht mehr. "Und was passiert, wenn die Person keinen festen Sitz hat und sich überall auf dem Erdball aufhält?" fragte ich neugierig, doch ich war mir jetzt schon sicher, das ich bei Leah in der Nähe bleiben wollte. Stellte sich nur die Frage wie ich das anstellte. Immerhin kannte ich ja nichts über ihren Stamm und ich konnte ja schlecht sagen ich bleibe hier. Zudem kannte ich hier auch die Umgebung nicht und ja... es war für mich alles gerade einfach ein bisschen durcheinander und so sehr ich mich auch bemühte, es gelang mir nicht, einen klaren Gedanken zu fassen. Meine Hand tastete sich zu ihrer heran, ich musste sie einfach berühren, es war wie ein Verlangen was ich nicht steuern konnte und zögernd legte ich meine Hand auf ihre. "Das heißt du und das Rudel, ihr beschützt mich jetzt? Und wie geht es, das die Prägung stärker als liebe ist?"

Meine Hand traf auf seine und ich ließ sie bei seiner liegen. Das Gefühl tat nun wirklich gut. Ich würde ihn nicht gehen lassen wollen. "Es heißt, dass es schmerzhaft für den Wolf ist, desto weiter die Entfernung ist und es ist schwer das Rudel zu verlassen", sagte ich ruhig. Als seine Hand sich auf meine legte, drehtr ich meine um und umfasste seine.
"Ja, wir beschützen dich", antwortete ich ihm, "Wie das funktioniert, weiß ich nicht. Mein Ex-Verlobter hat sich auf meine Cousine geprägt. Es war von einem Moment auf den nächsten anders."

Ja, das Gefühl tat wirklich gut, ihre Hand auf meiner zu spüren und ich hatte noch nie dieses Gefühl der Sicherheit in der Gegenwart einer Frau.
"Das heißt, ich sollte mir überlegen hier in der Gegend zu bleiben." murmelte ich, ich wollte nicht das sie wegen mir leidet, nein das war ganz und gar nicht mein Wille.
"Du sollst dein Rudel nicht verlassen. auch wenn es sich komisch anhört, ich will auch gar nicht soweit weg von dir sein. Also heißt es für mich, das ich mein bisheriges Leben überdenken sollte." ob ich an meiner Ernährung so schnell etwas ändern konnte, keine Ahnung.. das würde sich im Laufe der Zeit herausstellen.
"Wo wohnst du eigentlich?" fragte ich sie und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken wobei ich ihr tief in die Augen sah.

Ich wich seinem Blick leicht aus. "Es wäre schön, wenn du hier bleiben würdest", sagte ich und sah wieder auf. "Es hört sich nicht komisch an. Das ist normal für eine Prägung..."
Seine Berührung ließ mich strahlen. Es war so schön.
"Hier im Reservat. Ich wohne bei meine Mutter, aber sie und mein Bruder sind kaum da..."

"Wenn es dein Wunsch ist, können wir uns darüber gerne Gedanken machen. Ich war aber noch nie sesshaft, also wird es für mich auf jeden Fall eine Umstellung. Und dafür brauche ich deine Hilfe." ich strich erneut sanft über ihren Handrücken und lächelte leicht als sie meinem Blick auswich. "Für mich hört es sich komisch an. Bis vor ein paar Minuten wusste ich noch nicht einmal das es so etwas wie die Prägung gibt." erklärte ich ihr und bekam das Lächeln nicht aus dem Gesicht. Ich neigte den Kopf zur Seite und konnte einfach nicht aufhören Leah anzusehen. "Im Reservat sind Wesen wie ich sicher nicht gerne gesehen, oder?" interessieren würde es mich ja schon mal wie es so war in so einem Reservat..

"Das ist es und wir können es gerne versuchen", sagte ich und rutschte nur noch näher an ihn heran, "Ich werde dir gerne helfen." Ich fühlte mich immer wohler, desto näher ich ihm kam. "Ob man eich daran gewöhnt, weiß ich nicht. Ich möchte es irgendwie auch nicht. Es ist schön, dass dieses Gefühl so neu ist."
Meine freie Hand streckte ich nach seinem Gesicht aus. "Nein. Renesmée ist auch ab und an in unserem Reservat..."

"Aber ich brauche dafür halt deine Unterstützung." denn es konnte durchaus möglich sein, das ich eine Art Kurzschluss bekommen könnte und wieder weg wollte. Aber eigentlich wollte ich gar nicht mehr weg, Leah zog mich in ihren Bann ohne das ich es wirklich merkte.
"Eigentlich möchte ich mich auch nicht daran gewöhnen, weil es viel zu schön ist, für eine Person so etwas wie Liebe zu empfinden obwohl man sie gar nicht kennt. Aber anders herum wächst diese liebe vielleicht immer mehr, je besser und genauer man sich kennt und noch kennen lernt." jetzt war ich derjenige, der näher zu ihr rutschte und einen Arm um sie legte um die letzte Distanz zwischen uns zu brechen. "Wer ist Renesmée?" fragte ich, aber auch sie musste ein Halbwesen sein wenn sie schon so direkt von einer Person sprach. Sanft strich ich über ihre Wange und sah ihr in die Augen, ich hoffte, das sie meinem Blick diesmal standhalten konnte und näherte mich ihr langsam aber sicher. Gerne hätte ich sie jetzt geküsst, aber ich wusste nicht ob sie es wollte oder ob sie mich abstoßen würde..

"Du wirst alle Unterstützung bekommen, die ich dir bieten kann", versprach ich ihm. Niemals wollte icu ihn verlieren. Er war meine Sonne. Auch wenn diese hier nicht oft schien. Nun brauchte ich diese Sonne nicht mehr. Ich hatte ja Jaiden.
Mein Lächeln war nicht mehr aus dem Gesicht zu bekommen und ich kuschelte mich nur noch an ihn heran. "Das wird sie bestimmt...", stimmte ich ihm zu. "Renesmée ist eine Halbvampirin. Sie und Jacob, mein Alpha, sind aufeinander geprägt. Sie leben auch hier im Reservat", sagte ich fast schon neben mir. Ich war eher auf ihn konzentriert.
Sein Blick hatte mich gefangen genommen und ich hielt ihn. Wie von selbst kam ich ihm entgegen, als er es tat. Meine Hand legte sich an seine Wange und ich überbrückte die letzten Zentimeter, um meine Lippen sanft auf seine legen zu können. Dieses Gefühl haute mich fast um. Es war so wundervoll und ich wollte mehr davon. Viel mehr. So intensiv hatte ich noch nie gefühlt.

"Okay, ein Versuch ist es alle Male wert." entgegnete ich ihr mit einem Lächeln und strich noch immer sanft über ihren Handrücken.
"Wir könnten direkt damit anfangen wenn du möchtest. Gibt es denn hier in der Nähe ein hotel oder ähnliches?" dann könnte ich mich da schon mal einnisten und gucken wie ich damit zurecht kam nicht mehr so viel durch die Gegend zu ziehen. Und ich wäre immer bei ihr in der Nähe, das war genau das was ich wollte. In ihrer Nähe sein.
Aufmerksam hörte ich ihre Worte, war schon irgendwie interessant zu wissen das es neben mir hier in der Gegend noch ein Halbwesen gab, die sich auch da aufhielt wo Leah wohnte. "Kommt diese Prägung öfter vor?" fragte ich, auch wenn es bei mir selber gerade Nebensache war, aber interessieren würde es mich schon irgendwie.
Ein paarmal blinzelte ich und versuchte ihr noch in die Augen zu sehen, was ich aber nicht mehr schaffte, da sich meine Lider senkten und ich ihre Lippen auf den meinen empfing. Liebevoll erwiderte ich diesen Kuss und legte meine Hand in ihren Nacken, wobei die andere über ihre Wange strich. Wow, das fühlte sich so gut an, das ich am Liebsten gar nicht mehr aufhören wollte, sie zu küssen..